Bevor Sie mit der Installation Ihres Einfahrtstores beginnen, sind einige zentrale Entscheidungen zu treffen. Die verfügbare Fläche bestimmt maßgeblich die Wahl zwischen Dreh- und Schiebetor. Ein Drehtor benötigt ausreichend Platz zum Öffnen, während sich ein Schiebetor parallel zum Zaun bewegt.
Die Materialwahl beeinflusst direkt die Langlebigkeit Ihrer Anlage. Besonders robust erweisen sich feuerverzinkte Metalltore, da sie durch eine spezielle Beschichtung vor Korrosion (Rostbildung) geschützt sind.
Für breite oder schwere Tore empfiehlt sich ein elektrisches Einfahrtstor. Dieser ermöglicht eine mühelose Bedienung per Funksteuerung – besonders vorteilhaft bei häufiger Nutzung oder wenn ältere Menschen das Tor bedienen.
Bei der Dimensionierung gilt: Messen Sie die maximale Breite Ihres breitesten Fahrzeugs plus mindestens 50 Zentimeter Bewegungsfreiraum. Die Höhe sollte sich an Ihrem höchsten Fahrzeug orientieren. Berücksichtigen Sie dabei auch Transportfahrzeuge wie Umzugswagen oder Lieferdienste.
Vorbereitung der Baustelle
Eine präzise Vorbereitung des Montagebereichs ist entscheidend für die spätere Funktionalität Ihres Einfahrtstores. Beginnen Sie mit dem Spannen einer Richtschnur – einer straff gespannten Leine, die als optische Orientierungshilfe dient. Diese gewährleistet, dass Ihr Tor später exakt in der gewünschten Fluchtlinie (Ausrichtung) steht.
Die Herstellerangaben in der Aufbauanleitung sind verbindlich und sollten vor Beginn der Arbeiten sorgfältig studiert werden. Hier finden Sie wichtige Informationen zu Fundamentgrößen und erforderlichen Mindestabständen.
Für die sichere Montage benötigen Sie folgendes Werkzeug:
- Eine Flex (Winkelschleifer) mit Spezialtrennscheibe für Bodenarbeiten
- Schutzausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille)
- Wasserwaage für die präzise Ausrichtung
- Spaten oder Erdbohrer für Fundamentarbeiten
- Schraubenschlüssel und Inbusschlüssel
- Zollstock oder Maßband
Prüfen Sie vor Montagebeginn den Untergrund auf Leitungen oder Rohre, um kostspielige Beschädigungen zu vermeiden. Markieren Sie die geplanten Fundamentstellen und stellen Sie sicher, dass ausreichend Arbeitsraum zur Verfügung steht.
Bei schwierigen Untergründen wie Beton oder Bitumen (Asphalt) sind Spezialwerkzeuge erforderlich. Beauftragen Sie im Zweifelsfall einen Fachbetrieb, da unsachgemäße Montage zu Garantieverlust führen kann.
Fundamente für Torpfosten
Die Stabilität Ihres Einfahrtstores steht und fällt mit der Qualität der Fundamente. Halten Sie die standardmäßig vorgeschriebene Fundamenttiefe von 80 Zentimetern unbedingt ein. Diese Tiefe gewährleistet ausreichenden Frostschutz und verhindert ein späteres Absacken der Pfosten.
Je nach Bodenbeschaffenheit unterscheidet sich die Vorgehensweise:
Bei gewachsenem Boden (natürlicher Erdboden):
- Ausheben der Grube mit Spaten oder Erdbohrer
- Saubere, rechtwinklige Fundamentgrube erstellen
- Grundfläche nach Herstellerangaben beachten
Bei Betonboden oder Asphalt:
- Oberfläche mit Spezialtrennscheibe markieren
- Material vorsichtig mit Meißel entfernen
- Größere Fläche als bei Erdboden einplanen
Die exakte Größe der Fundamente entnehmen Sie der Herstellerdokumentation. Diese variiert je nach Torgewicht und -breite. Größere Tore oder Doppelflügeltore benötigen entsprechend großzügigere Fundamente.
Bei der Vorbereitung der Fundamentgruben achten Sie auf:
- Lotrechte Seitenwände
- Ebenen, verdichteten Untergrund
- Entwässerungsmöglichkeit (bei Bodenfeuchtigkeit)
- Ausreichend Arbeitsraum für die spätere Betonage
Unterschreiten Sie niemals die vorgegebenen Mindestmaße – dies könnte zum Erlöschen der Herstellergarantie führen und die Standsicherheit gefährden.
Ausrichtung und Montage der Torpfosten
Die präzise Ausrichtung der Torpfosten ist entscheidend für die spätere Funktion Ihrer Toranlage. Fixieren Sie die Pfosten zunächst provisorisch mit Schraubzwingen an stabilen Kanthölzern. Diese Konstruktion verhindert ein Verrutschen während der Montage.
Positionieren Sie die Pfosten mit einer leichten Neigung gegen die spätere Torrichtung. Diese vorsorgliche Maßnahme gleicht das Gewicht des späteren Tores aus, sodass die Pfosten nach der kompletten Montage exakt senkrecht stehen.
Für die Befestigung eignet sich Schnellbeton (auch Ruckzuck-Beton genannt):
- Ermöglicht rasche Weiterarbeit
- Härtet innerhalb von 2 Stunden aus
- Garantierte hohe Stabilität der Pfosten
Beachten Sie beim Betonieren:
- Pfosten während des Eingießens fixiert halten
- Beton lagenweise einfüllen und verdichten
- Lot- und Fluchtlinie regelmäßig prüfen
- Mindestens 2 Stunden Aushärtezeit einplanen
Die exakte Ausrichtung kontrollieren Sie mit:
- Wasserwaage für Senkrechte
- Gespannter Schnur für Fluchtlinie
- Zollstock für gleichmäßige Abstände
- Meterriss für einheitliche Höhe
Prüfen Sie vor dem finalen Fixieren nochmals alle Maße – insbesondere den lichten Abstand zwischen den Pfosten. Dieser muss exakt der Torbreite plus dem vom Hersteller vorgegebenen Bewegungsspielraum entsprechen.
Tormontage
Führen Sie die Tormontage ausschließlich zu zweit durch, um Beschädigungen und Verletzungen zu vermeiden. Ein stabiles Kantholz als Unterlage verhindert das Durchhängen des Torflügels während der Installation.
Der Einbau der Scharniere (Türbänder) erfolgt schrittweise:
- Torflügel auf Montagehilfe positionieren
- Scharnierbolzen vorsichtig einführen
- Leicht fixieren, nicht sofort festziehen
- Beweglichkeit für spätere Justierung erhalten
Bei der Ausrichtung sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen:
- Gleichmäßige Abstände zwischen Tor und Pfosten
- Parallele Ausrichtung der Torflügel zueinander
- Korrekter Öffnungswinkel (meist 90 Grad)
- Ausreichender Bodenabstand (ca. 5 cm)
Die Feineinstellung erfolgt über:
- Stellschrauben an den Scharnieren
- Kontermuttern zur dauerhaften Fixierung
- Wasserwaage für exakte horizontale und vertikale Position
Bei Doppelflügeltoren achten Sie auf:
- Synchronen Lauf beider Flügel
- Mittigen Treffpunkt der Torflügel
- Funktionsfähige Überschlagleiste (Profil zur Abdichtung der Tormitte)
- Gleichmäßige Spaltmaße an allen Seiten
Abschließende Arbeiten
Die Feststellsysteme sind unverzichtbar für die Sicherheit Ihrer Toranlage. Diese speziellen Verriegelungen fixieren die Torflügel in geöffneter oder geschlossener Position und verhindern ein unkontrolliertes Bewegen bei Wind.
Der Anschlagbock erfüllt mehrere Funktionen:
- Definiert die exakte Schließposition
- Verhindert Überdehnung der Scharniere
- Stabilisiert das geschlossene Tor
- Schützt vor Durchschwingen der Torflügel
Zum Korrosionsschutz gehört:
- Behandlung aller Schnittstellen mit Spezialspray
- Auftragen von Zinkspray an bearbeiteten Stellen
- Schutz der Schraubverbindungen
- Pflege der Scharniere mit geeignetem Schmiermittel
Die Schlossmontage umfasst:
- Einbau des Schließzylinders
- Justierung des Schließmechanismus
- Prüfung der Schlüsselfunktion
- Einstellung der Schließnocken
Der abschließende Funktionstest prüft:
- Leichtgängigkeit der Torflügel
- Korrekte Verriegelung in allen Positionen
- Zuverlässige Arretierung bei geöffnetem Tor
- Einwandfreie Funktion aller Sicherheitselemente